Liturgische Haltungen während des Gottesdienstes

 

Das Knien
In der Antike galt das Knien als Zeichen der Unterwerfung. Im Christentum bedeutet diese Haltung ein Sich-klein-Machen vor Gott. Wenn im Lukasevangelium Christus am Ölberg kniend betet "Vater, lass diesen Kelch an mir vorübergehen...", stellt sich der Sohn Gottes auf die Stufe eines verletzlichen Menschen.

Das Sitzen
ist in unseren Breiten die am häufigsten auftretende Form der Teilnahme. Zugleich ist sie auch die jüngste, da ursprünglich nur die Priester- in Anlehnung an Jesus und seine oft im Sitzen gehaltenen Lehren - bei der Predigt Platz nahmen, während das Volk bis zur Einführung der Sitzbänke stand. Die ersten Sitzgelegenheitein führte übrigens Martin Luther ein. Das Sitzen soll das aufmerksame Hören der Lesungen, des Antwortpsalms und der Predigt ermöglichen und begünstigen.

Das Stehen
Beim Besuch einer Messe in einem anderen Ort kann es oft vorkommen, dass unterschiedliche Gewöhnheiteh bei den Haltungen im Gottesdienst zu Tage treten. Trotz einigermaßen klarer Weisungen, gibt es gewisse Freiheiten, sodass die Bandbreite von "häufig knien" über fast "nur sitzen" bis hin zu "durchgehend stehen" reicht. Besonders das Stehen wird unterschiedlich gehandhabt. Das Stehen ein Zeichen der Ehrfurcht, der Freude.

Beim Einzug stehen wir zur Begrüßung des Priesters als den Stellvertreter des Hohen Priesters und stehend rufen wir das Erbarmen Gottes im Kyrie an.

Das Gloria ist eine Lobrede. Wird im alltäglichem Leben einem besonderen Menschen eine Lobrede gehalten, so ist es allgemein üblich, dabei aufzustehen. Demzufolge sollte beim Gloria ebenfalls gestanden werden.

Mit dem Halleluja begrüßen wir Christus, der uns im Evangelium begegnet. Die Begeisterung darüber sollte uns eigentlich "von den Bänken reißen".

Die Fürbitten tragen wir stehend vor.

Wir stehen zur Präfation auf und setzten uns nach dem Sanctus wieder nieder. Das Hochgebet ist ein in sich geschlossener Teil, der uns die Begegnung mit Christus in der Eucharistie ermöglicht. Deshalb sollte auch hier gestanden oder gekniet werden.

Das Vater unser ist das große gemeinsame Gebet der Gemeinde und dies bringen wir stehend vor.

Beim Segen und beim Schlusslied des Gottesdienstes stehen wir wieder auf.

Das Gehen
ist im Christentum immer ein Symbol für das Leben: sich auf den Weg machen, etwas zurücklassen, auf ein Ziel hinstreben. Bei den Prozessionen wie dem Kommuniongang, dem Opfergang bei Begräbnissen, der Palm-, der Fronleichnams- der Friedhofs-, und der Bittprozession dürfen wir Christus, der uns vorausgegangen ist entgegengehen und werden gleichzeitig durch das zumeist vorangetragene Kreuz von geführt.

 

 


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