Göttweig OSB - Göttweig, Benediktiner (1058-1899)
Findbuch, 29. März 1465


lauf. Nr.: 1465 III 29
Datierung => Findbuch: [1465 nach März 29]
Kopf-/Vollregest: Abt Martin von Göttweig erstattet Kaiser Friedrich III. Bericht über die trostlose wirtschaftliche Lage des Stiftes und beweist ihm die Unmöglichkeit, den verlangten Vogthafer zu liefern.
Volltext: Allerdurchlêuchtigister kayser und allergnedigister her! Als mir e. k. g. menigermal von des vogthabern darzue der lanndstewr an nagsten zw Kornnewnburg fuergenomen und des zugs wegen fur Ybbs geschriben und solchen ausstenden habern, auch die stewr ausczerichten und des gotzhaws leut und dienner daselbs hin fur Ybbs zu schichken nach laut e. g. schreiben und sanndtpotten werbung bevolhen hat, auf solchs alles ich als e. k. g. dienmueetiger kappelan von hertzen gern gehorsam erfunden war worden, so mich und mein conventprueder die hernach begriffen und des gotzhaws armuet unuberwuentleich verdaerbleich enpfangen schaeden und der vogt irrung nit verhindert hietten und noch swaerleich verhindern, die ich in andaechtiger gehorsamer undertaenikait pit ze hoerren und von angepornner guettikait wegen gnadikleich ze hertzen ze nemen. Allergnêdigister herr! Als ich in dem nagstvergangen LVII. iar (1457) nach aufgeben meins alten herren und vater abbt Wolfganngs prelatur durch den hochwirdigen fuersten, meinen gnedigen herren von Passaw auf des convent gemain compromission1 zw der abbtey zw Goettweig geben und angangen pin, hat mir der egenant mein voder dhainerlay gelt, sunder das gotzhaws daselbs in geltschuld lassen pey XVIIIC gulden, die ich nach grossen des gotzhaus schaeden bezallen hab mueessen. Auch ist im des iars zw leibgeding verschriben des gotzhaus pfarkirchen zw Sand Veit auf der Golsen mitsambt aller irer zuegehorung und andern nuetzen und zehenten, dadurch dem gotzhaus des benanten iar IIIC und XX lb. d. abgangen und entzogen sind worden. Daruber hab ich auch des iar nach grossem des gotzhaus verderben uber die oberuerten geltschuld unnd abgang mitsambt andern menigern ausgeben peczallen mueessen die anslaeg der heirat und Tuergkennstewr XIIIC lb. d. Darnach als ich des LVIII. jar (1458) nach e. k. g. menigern pevelhnuesen mir auch Wolfgangen und Jacoben den Kienwergern die zeit des gotzhaws dienern getan durch des gotzhaws lewt diener und soldner gelegen hiederhalb Tunaw vor Tirnstain gehabt darauf sold und schaden geben auch den und andern lanndtlêutten, so daselbs gwesen sein, zewg und notturfft, darzue auch ettleichen speiss zusambt den unsern geraicht hab, ist das gotzhaws solch ausgeben und darlegen die zeit die von Eytzingen und ir verhelfer, desmalen e. g. und des lannds veint und der kunig von Pehaim mit den sein von im wegen in dem lannd gwesen sein, gestanden pey VIIIIC gulden. Darzwe sind dem gotzhaws des iar all nuetz und guelt mitsambt dem vogthabern enhalben der Tunaw durch solch intzueg und gliger zw veld und dorff mit huldigung und in andern wegen gantz verdêrbt und entzogen woerden, der das gotzhaus darauf desselben iar nichtz genossen, noch enpfangen hat. Daruber ist dem gotzhaus des iar von des leibgeding wegen des allten herren und abbt abgangen und entzogen IIIClb. XXlb. d. Als der Oeder zw Sachssendorff im des LVIIII. iar (1459) spruch zu dem gotzhaws furgenomen und das wider e. k. g. meniger furvodrung, darzue bevelhnuess sein krieg und absag abzetun und furhaltung des lanndesrecht angriffen swaerleich bekriegt und zu menigern schaeden gepracht hat, sein dem gotzhaws enhalben der Tuenaw in das ander jar nutz und guelt und der merrer tail des vogthabern durch solch sein krieg mit allerlay peschedigung, darzue huldigung und in andern wegen ganntz verdaerbt und entzogen worden also, das das gotzhaws darauf derselben die zeit seiner krieg noch das nagst iar darnach nicht enpfangen hat. Auch ist dem gotzhaws des iar von der leibgeding wegen des alten herren und abbt abgangen und entzogen IIIC und XX lb. d. Als der Fronnawer des LX. iar (1460) Trebennse ingenornen und des goczhaws lêutt und gueetter swaerlich furgenomen bekriegt und nach menigern verdaerblichen getan schaeden zu huldigung gepracht hat, ist das gotzhaws desselben jars aller nuecz und gult mitsambt dem vogthabern enhalb2 der Tunaw ze veld und dorff enpfrombt und im der nichtz geraicht. Darzue sind nach e. k. g. menigern swaeren brieflichen geschaefften e. g. soldnern die zeit zw Krembs und darnach zw Lewbs gelegen von dem gotzhaus desselben iar IIC Vngrisch guldein geben worden, dan den vogthabern aus der herschafft Rênna in sumb XL mut XVI metzen, so e. g. aus derselben herschafft jarlich geraicht sullen werden, hat her Steffan von Eytzing mitsambt den XIIII mut X metzen habern, die im jarlich zw der herschafft Tirnnstain zw vogtrecht geben worden, ingenomen, so gent alle iar ab in derselben herschafft XLVI mut vogthabern, die ewigklich nit gedient werden, wan die guetter, davon solch sumb habern weilent geben ist, durch prant und menige peschedigung der husarey ze dorff und veld von menigern iaren gantz oed und zw eurn glegt. Uber das als sind dem gotzhaus von des verschriben leibgeding wegen des alten herren und abbt des iar abganngen und entzogen IIIC und XX lb. d. Dann als des Fronnawer hoff und kriegsleut in der vasten des LXI. iar (1461) uber Tunaw gen Eisdorff koemen sein und das besetzt haben, haben her Yskra und ander e. g. hauptlêut soldner und unttertan auch die von Eysdorff dem gotzhaws all lêut und guetter mit abprechen des gotzhaws hoff der armenleut hewser und mit nemen aller irer gueetter allenthalben auf dem Tullnerveld gelegen durch der inndern und ausern gliger gantz verdaerbt, dadurich dem gotzhaws seiner nuetz und guelt nit geraicht sind worden. Auch sind dem gotzhaws von dem obgerueerten herren und abbt verschriben leibgeding wegen abgangen IIIC und XX lb. d. Als der Fronnawer darnach desselben LXI. jar (1461) Holnnburgk ingenomen, besetzt und des gotzhaws leut umb den perg Goettweig mit allerlay schaeden4 nach dem hochsten angriffen und die darnach pein allerlay beschedigung zu huldigung gepracht hat, hat das gotzhaws auf solch oberuert ausgeben unnd entziechung seiner nuetz und guelt zw betzallung solcher huldigung fur lewt umb den benanten perg Gottweig wanhafft auf ir war manigvaltig anligkund notturfft armuet geben sein hochst klainhait als halben tail ains guldein chelich zw er und lob der dinstperkait des allmaechtigen gots geordent für VC Vngrisch gulden damit ettwevil vass wein getraid und annderlai. Uber das ist dem gotzhaws, das nicht gehuldigt ist gwesen, auf die hoflêut und soldner, so des iar s zw sterchker behueettung des kloster, gsloss und perg Gottweig zw der veint widerstandt daselbs gehalden sind worden, zu sold schaden und zw menigern andern wegen an all speis ausgangen der ander halb tail des kelich und damit uber XIIIC gulden ausgeben. Daruber sind dem gotzhaws all getraid und guetter zu veld und dorff mitsambt dem vogthabern durch des Fronnawer hofleut stat raissen und fueetrung des iar hertikleich hiederhalb der Tunaw ganntz vernicht worden. Auch hat der von Ekchertzaw des iar mitsambt etleichen andern des gotzhaws zehennt enhalb der Tunaw ausserhalb der herschafft Rênna gantz ingenomen und derzu des gotzhaus notturfft und hannden nichtz gevallen lassen. Dan des gotzhaws nuetz und gult und zehennt1 der herschafft Rênna hat her Steffan von Eytzing nach seinem furhalden als e. g. veint desselben iar gaenntzleich ingenomen und der dem gotzhaws ledikleich nichtz gevallen lassen. Auch hat er des iar XL mut XVI metzen vogthabern, so e. g. aus der benanten herschaft Raenna geben solten sein worden, zusambt den XIIII mutten X metzen habern, die im jaerlich zu der herschafft Tirnnstain zu vogtrecht geben werden, ingenomen, so gent jaerlich ab in derselben herschafft von guetern, die von den hussen verpraennt und ganntz oed gemacht sind, auf XLVI mut vogthabern, die von der hussen krieg mitsambt andern merkleichen ausstandt und jarlichem abgang des vogthabern allain an den endten hintzher nicht geben sind noch hinfuer geben muegen werden und das gotzhaws darin nye pedacht ist worden. Solch bemelt und ander abgang unnd jaerlich ausstannd des vogthabern e. k. g. aus herren Albrechtz von Yewspitz und Pernharts Muluelder schreiben, die dan die armenlewt von solcher jaerlicher abgang wegen ervodert und nach e. g. geschaefften darumb gehoert haben, klarleich und warleich verstanden hat. Auch haben des iars e. g. hoflêwt und diener der Wissenndorffer und ander die euren, so in des gotzhaws hoff zw Wienn glegen sind, dem gotzhaws all sein wein getraid und ander gueetter darin begriffen genomen und die gemaech allenthalben darin zebrochen. Desgleichen haben hertzog Albrechtz dienner saligen dem gotzhaws all traid und guetter zw Wels unnd auf dem Trawnfeld, auch ander dem gotzhaws all nutz und gult pey der Leitta und auf dem Hungrischen des iars ganntz genomen und der dem gotzhaws ledigkleich nichts gevallen lassen. Uber das alles, als hertzog Albrecht des iar von erst in das lannd herabkaeme und des gotzhaws lewt und guetter hertikleich uberziehen wolt, hab ich mich auf sein menig ervodern zw im in das veld, so er dietzeit ob Melchk hot, gefueegt und gepeten im das gotzhaus, sein leut und guetter auf sein fuernemen gnadikleich pevolhen ze haben und mir zu vergunnen seiner krieghalben stil ze sitzen, auf das ich e. g. gesworen wêr, das ich nicht erlangen mocht, sunder in zuesagen und zu bezallung VC Vngrische guldein mit verpot und aufhalten zw Melchk und in andern wegen swaerleich gedrungen waer. Darumb dan das gotzhaws ain merkchleichen zehennt pey Naelib, Pusennperg, Hoeflein und daselbs umb her Sigmunden Eytzinger umb VIC guldein verkaufft und die obgenant sumb gulden also gedrungklich dem bemelten hertzog ganntz geraicht hab. Auf solch swaer pezallung der egenant hertzog mir pey seinen fuerstlichen wirden versprochen hat dem gotzhaws die obgenant sumb gulden kunftikleich an dem vogthabern abgen und gnadikleich abziehen lassen, auch das in andern vodrungen seiner erberkait zugehorund ze bedennkchen und der das gotzhaws darumb frei lassen und mit allen gnaden darauf halden etc. Dann des LXII. (1462) iar sind dem gotzhaus all nuetz und gult mitsambt dem vogthabern enhalb der Tunaw darzue in allen endten auf dem Hungrischen und pey der Leitta von den von Sweinbart, Fraundorff, darzue von andern taebern soldneren hertikleich verderbt wordena und [von]b veinten gantz entzogen und des gotzhaws armleut daruber mit vaenchknuessen, statten huldigungen und schaeden hertikleich verdaerbt worden und darzue Gerharten Robrur, der dem gotzhaws entsagt und sein lewt mit raub und ander beschedigung angriffen het, nach grossen enpfangen schaden des iar von abpruch und zerung wegen geben IIC lb. d. Desgleichen dem Plasko, der anstat sein Hanns Schilbatz und Part Hanns auch spruch von ettlicher. gefangen wegen zw dem gotzhawss furgenoinen hett, des iar von getaner abpruch und zerung wegen ausgeben pey LXXX lb. d. So hat her Steffan von Eytzing des iar XL mut XVI metzen vogthabern, so e. g. aus der herschafft Raenna solten sein worden, zusambt den XIIII mut X metzen habern, die im jarleich zw der herschafft Tirnstain besunderleich zw vogtrecht geben werden, in massen als vor ingenomen. So pringt der jaerlich abgang in derselben herschafft auf XLVI mut vogthabern. Uber solch oberuert entziechung des gotzhaws nuetz und guelt, verdarben und enpfanngen schaden, darzue uber solchen jaerlichen ausstand hab ich von staetter anvodrung dronuess und swaerer angriff des hertzogen und der sein als herren Jorgens Marschalchk des iars innhaber der stat zw Tullen darzue der innhaber der stat zw Kornnewnburgk auch ander auf das gotzhaws muessen entnemen LXX mut habern und die dem hertzogen und den sein zw Sand Polten geben. Darzue hat her Ludweig Weittenmulner des iar von solcher anvodrung wegen vogthaberns, den im das gotzhaws von beruerter armuet und entziehung seiner nutz wegen nicht ze geben gehabt hat, des gotzhaws armanleutten des ambts Pirchach all ir guetter, auch der benant Marschalchk des gotzhaws armanleutten umb den perg Goettweig ir vich und guetter nemen lassen und das gotzhaws in meniger drolicher anvodrung daruber darzue gebracht, das das gotzhaws uber und auf sein oberuert unuberwuentleich verdaerben IC und XX mut mitsambt den XXIIII mut habern, so im e. k. g. jaerlich ze geben geschafft hat, auch auf sich entnomen im die geraicht und auf sein weitter anvodrung ain abpruch unntz auf das LXIIII. iar (1464) umb XL mut habern mit im getan hat. Auch sind dem gotzhaws des jar von des obemelten leibgedings wegen des vodern abbt abgangen IIIC und XX lb. d. Dann als der von Vettaw Watzla Wultzo, Lustz Lutzisky, Franntz vom Hag und ander des LXIII. iar (1463) Hertzogenburgk ingenomen, das lannd hiederhalb Tunaw davon bekriegt und des gotzhaws leut auf ir menig voder verdêrben irs leibs und guts aber schaden an irern leib und guet getan, auch die mit prannt vênchknuess nach dem sweristen beschedigt haben, haben darnach die armenleut umb den perg fur prannt, vaennchknuess auch auf die spruch, so im Caspar Sachk ainer aus ir bruederschafft daselbs zu dem gotzhaws furgenomen, dem in sunderhait entsagt und sein leut und guetter swarlich verprennt und zw schaden gepracht hat fuer sich, auch die andern, die dem gotzhaws zuegehorend in sundernuss mit denselben veinten und sachk mer dan umb VIIC gulden, darzue wein und traid und allerlai huldigung und abpruch getan. Solch huldigung und abpruch das gotzhaws fur lein lewt von ir armuet und beschedigung wegen daselbs hin gen Herczogburgk ausgericht und darumb des gotzhaws holden und nutz aufm Trauueld verkaufft hat, daruber sind dem gotzhaws all traid und guetter zw dorff und veld mitsambt dem vogthabern durich derselben, auch der veint und soldner vom Rabennstain, Klosternewnburgk, Tullen, Wilhalmspurgk, Ybs; Stranesdorff, Grueb etc. staet raissen und fuetrung des iar hiederhalb Tunaw gancz vernicht und dem goczhaws von derselben auf LXII ross genomen worden. Dan enhalb der Tunaw sind dem gotzhaws nutz und gult des iars von den veinten von Frawndorff, Maurperg, Patzmansdorff, Haugsdorff und andern taebern entzogen und darnach menigern abpruchen wenig geraicht worden, wan die armanleutt die vodern jar zw veld von statter unsicherhait und ir grosser armuet wegen hintz her auf hewt wenig anpaut haben. Uber das ist dem gotzhaws auf die hoffleut und soldner, so des iars zw behuettung des kloster gesloss und perg Goettweig von der veint von Hertzogburgk und ander von den obgenanten geslossen und besaessen wegen daselbs lanng zeit gehalden sind worden zw sold, schaden und andern wegen ausgeben und aufgangen pey VIC Vngrisch gulden. Auch sind dem gotzhaws all sein nutz und gult auf dem Hungrischen und pey der Leitta des iar von den veinten allenthalben daselben umb glegen gantz entzogen, und der die nagst vergangen fumf iar von derselben veint darzue ettleicher umbgesessen lanndleut irung daselbs hintzher auf das LXV. jar (1465), gar nichtz geraicht worden. So hat her Steffan Eytzinger des iar XL mut XVI metzen vogthabern, so e. g. aus der herschafft Raena geben solten werden, zusambt der XIIII mut X metzen habern, die im jarlich zw der herschafft Tirnnstain besunder zu vogtrecht geben werden, in massen als vor ingenomen. So bringt der jarlich abgang in derselben herschafft, als vor bemelt ist, auf XLVI mut vogthabern. Auch hat her Panngretz von Plannchkennstain oder her Hanns sein sun dem gotzhaws seiner jarlicher nuetz in dem Offennpach ingenomen des jar LI lb. V ß. XXIIII d. und der dem gotzhaus auf menig dienmuetig pitten und furhalden armuet des gotzhaws nichts geraicht, sunder die leutt dartzue zw stewr veld fur Fuschenmuend und zw allen andern seinen notturfften als sein aigen erbholden an des gotzhaus willen und verhenngen gepraucht. Darzue sind dem gotzhaws von des obgenanten allten herren und abbt verschriben leibgeding wegen des iar abganngen IIIC und XX lb. d. Dann als des gotzhaus armanleut die obgemelten nagst syben iar nacheinander von armuet unsicherhait beschedigung und meniger unuberwuntleicher enpfanger schaeden wegen wenig zw veld anpaut haben, ist des gotzhaws leutten von erst von den von Haugsdorff an menigeren enden darnach von herren Hainreichen von Puechaim und den sein als die zeyt des gotzhaus veinten des LXIIII. iar (1464), auch vor ettweofft, so die nicht des gotzhaus entsagt veint gwesen sein, all ir guetter enhalb der Tunaw ausserhalb der herschafft Raenna genomen und darauf dem gotzhaus seiner nutz und gult nicht geraicht worden. Auch hat e. k. g. auf solch obemelt verdarben und enpfangen schaeden des gotzhaws heren Jorigen Marschalch von Stuentzperg nach laut e. k. g. schreiben 1C Vnngrisch gulden bevolhen ze geben, die das gotzhaus auf sich entnemen und zw anderm seinem verdêrben ausgericht hat, und darzue Chuentzen Newnburger, der dem gotzhaus entsagt und sein leutt angriffen hat, nach grossen enpfanngen schaeden fur getan abpruch unnd darlegen von seiner veintschafft wegen des iars ausgeben IIC lb. d. So hat her Panngretz von Planchkennstain oder sein benanter sun dem gotzhaus seiner jarlicher guelt in dem Offennpach LI lb. V ß. XXIIII d. und der dem gotzhaus auf menig vleissig pitten nichtz geraicht, sunder die leut daselbs mitsambt solchen nuetzen zu stewr veld und zw all andern seinen notturfften als sein erb aigen erbholden genutzt. Auf solch und all voder entziechung des gotzhaws nutz und gult darzue sein menig ausgeben und enpfangen schaden, als vor bemelt sind, ist das gotzhaws in unuberwuentleichc verdaerben und geltschuld koemen, und darauf die obgenanten gult im Offennpach dem benanten von Plannchkennstain verkaufft und umb das gelt ettleich geltbrief erledigt und zainzing gelter ausserhalb der eltern dienner und andern trêflichen geltern des gotzhaws, alsver das gewert hat, mit bezallung abgeschaiden hat So hat her Steffan von Eytzing des iar XL mut XVI metzen vogthabern, so e. g. aus der herschafft Raenna mitsambt anderm vogthabern geben solt werden, zusambt den XIIII mut X metzen habern, die im all iar zw der herschafft Tirnnstain besunder zw vogtrecht geben werden, in massen als vor ingenomen. So bringt der jarlich abgang in derselben herrschafft, als vor berueert ist, von den oeden abgeprannten guettern auf XLIV mut vogthabern. Auch worden dem von Ror alle iar aus den IIC mut vogthabern von des gotzhaus leutten von Meirs II mut habern geben, die hintzher alle iar nach der leut daselbs grosser armuet ausgericht sind worden. Uber das alles sind dem gotzhaws des iar von des vorbemelten alten herren und abbt verschriben leibgeding abgangen und entzogen IIIC und XX lb. d. in nutzen und gultten etc. Dan von wegen der lanndstewr im nagstgehalden lanndtag zw Kornnewnburg ist e. k. g. ettweofft anpracht und wissent, das des gotzhaus leut und guetter enhalb und hiederhalb Tunaw, uber das e. g. obrister herr und vogt ist, dem das gotzhaus zw jarlichem vogtrecht auf widerlegung ains scherms und fur all ander gerechtikait e. g. von oberkait wegen gepurent IIC mut habern raichen solt, all gevogt und von den voegten darzue gepracht sein und werden, das sy dem gotzhaws nicht mer tun sullen dann die plossen dienst raichen, die dem gotzhaws ytzo im sibennden iar nicht geraicht sind worden von ursach wegen, so oben beruert sein, auch von dem vogten darzue gehalden und gedrungen sein und werden in und nicht dem gotzhaus zw veld steur und robat und aller ander vodrung gantz gehorsam ze sein, darauf dan her Hanns Frodennacher von des gotzhaus lêutten in dem veldgricht ausserhalb Krembs gesessen, darnach der Zeller von Sebarn und ettleich ander von des gotzhaws armanleutten allain und ledigkleich e. g. mit vogtei zueegehorend und die vogt, die ausserhalb e. g. als obristen vogtherren pei XXIIII sein, all ander des gotzhaws leutt ausserhalb der zenagst umb den perg Goettweig gesessen, die in aller armuet und in gantzem verdaerben sein, yczo gesteurt haben, solch stewr ledigkleich ausserhalb des gotzhaws darauf innemen in aller mass, als sy dan solchs nu ettwevil iar getan, damit des gotzhaws leut von irer gehorsam als von mitleiden in steur und veld wider des gotzhaws freihait alt herkomen und e. k. g. bevelhen gantz entzogen und dadurch das gotzhaws in das grost verdaerben gepracht haben und das zw ganntzer zuruttung und abnemen als myndrung des almachtigen gots diensperkait auf sein voder manigvaltig verdaerben bringen. Darauf rueff ich mit mein conventpruedern e. k. g. diemueetikleich an und pitten in andaechtiger gehorsamer unttertaenigkait e. k. m. welle durch got und angebornner guetikait wegen solch und yegleich oberuert stuchk, daraus unser lieben frawn gotzhaus unuberwuentleich verderben unnd schaden, entziechung seiner nutz und gult, vergebung seiner klainhait, darzue entziechnng und verdêrbung e. g. vogthabern, so von anfanchk meiner prelatur hintz her dem gotzhaws hertikleich zw verdaerben erstannden, beschechen und zuegezogen sind worden mitsambt der vogt irrung, so sy uns ettwevil iar hintzher wider des gotzhaus freihait und e. g. scherm an des gotzhaus leutten und guetern getan haben und noch, als vor beruert ist, zu abgang und myndrung der diensperkait gots lob und er seiner heiligen mueter und aller glaubigen sel trost tuen mit allen gnaden und guettikaitten ansechen und zu hertzen nemen und uns alles aussteunden vogthaberns, der jarlich in sumb nicht mer dan IC und XXXV mut bringt, die dan das gotzhaws an den IIC mut vogthabern inpringen mag, so der armanleut gueter zu veld anpaut sind, und die ubermass alle auf den guettern, die von langen iaren verpront und oed worden sind, gantzlich ligt. Solchs jarlichen habern wir dan pein unsern ern und wierden die obgenanten kriegiar nicht enpfanngen haben, sunder habern zw taglicher fuetrung und zw bezallung des gotzhaws widersacher die zeit auf ir swaer schadhafft anvodrung auf uns entnomen und kaufft, noch des von der leut armuet wegen und das ir guetter zw veld nicht paut sind, des iars hinaus hoffen intzenemen. Auch der lanndstewr, so die vogt und ander gantz ausserhalb unser innemen, damit des zugs fur Ybbs von oberuerter hindernuss wegen der vogt ganntzleich zu begeben und sunderwar durch unser lieben frawn willen und hail ewrer sel willen mit allen gnaden noch darob zu sein, das wir der vogt, was [wir] der ausserhalb e. k. g. haben, loss, darzue irer verderblicher peswernuss gantz frey und pey unsers gotzhaus freihaiten e. k. g. widerlegung des scherm und altem herkomen vestikleich gehaben werden und e. m. unser lieben frawn gotzhaws und uns als e. g. andaechtig kappelaen mitsambt des gotzhaws leutten und guetter, was er der noch hat, darauf gnedikleichen ze bevolhen ze haben. Das wellen wir gegen dem almaechtigen gott und seiner lieben mueter Marie mit unsern andachtigen gepeten und mit aller gehorsamer undertaenigkait umb e. k. m. zw ewiger zeyt willigkleich und gern verdien e. k. in. andachtig gehorsam und diemuetig kappellaen, brueder Mert abbt und der convent zw Goettweig.

Beilage I. Ueberschlag über abgelieferten und zu leistenden Vogthafer. Vermerchkt den vogthabern, der des LX., LXI., LXII., LXIII. und LXIIII. jar nagst nacheinander vergangen ausgericht ist und der noch von denselben iaren von armuet verderben und jarlichs abgangchks wegen auf des gotzhaws zw Goettweig armanleutten austet und von dem nicht inpracht noch geben mag werden, als das mit seiner ursach vor in des benanten gotzhaws notturfft anbringen aigenkleich auch hernach begriffen ist: hertzog Albrechten nach grosser swaerer anvodrung und der sein dringnuess entnomen und des LXII. iar (1462) von solch ausstenden vogthaberns wegen zw Sannd Polten geben muessen LXX mut habern. So haben her Wennusch und Ludweig die Weitenmulner, alslanng sy das gsloss Lempach ingehabt haben, alle iar von dem gotzhaus wellen haben XXIIII mut vogthabern und hat der obgenant Ludweig darumb des gotzhaws armanleutten zw Pirchach und daselbs umb in den obemelten iaren ir guetter genomen und swaerlich verderbt, haben wir auf solch ir swaer anvodrung und verderben, nachdem wir dieselb zeit von niemant scherm von rukch hieten, mit den benanten geprueedern den Weittenmuelnern abpruch getan und den mitsambt den XXIIII mut habern, so in e. k. g. jarlichen ze geben geschafft hat, hintz auf das LXIIII. iar (1464) nagstvergangen von der manigvaltigen enpfangen scheden und entziechung wegen des gotzhaws nutz und gult, vogthabern etc. entnomen und geben 1C und XX mut habern. Herren Thobias von Ror von des gotzhaws armanleutten zu Meirs alle iar geben II mut habern, facit die benanten fumf iar X mut habern. Die werdent iarlich an den IIC mut vogthabern zu hoff von allter her glegt und abzogen. Uber das muessen dieselben armanleut zw Garss geben VIII mut und dem von Kueering gen Seueld alles von vogtei wegen III mut vogthabern.
Her Steffan von Eytzing hat die obgenanten fumf iar aus der herschafft Nider Raena ingenomen IIC und II mut XX metzen vogthabern, die e. g. gelten solten sein worden, und daruber alle iar XIIII mut X metzen vogthabern, die im in sunderhait zusambt anderm von den lewtten der benanten herschafft Raenna jarlich gen Tirnnstain geben werden. So pringt der ausstand und abgang von den abprennten und oeden guettern aus derselben herschafft Raenna iarlich auf XLVI mut habern, die ewigkleich nit gedient werden, facit die obemelten fumf iar IIC und XXX mut vogthabern. So stenndt aus umb den perg Gott(weig) und den ambttern daselbs zw Rotelsdorff, Markchasdorff, Pirchach von ainem hoff zu Rust etc. die vorbenanten V iar von armut verdarben und peschedigung wegen der leut daselbs, das alles nicht inpracht mag werden, IIIC LXXXVII mut XXVI metzen vogthabera. Uber solch ausgeben und ausstendt vogthaberns hat das gotzhaws dem obermelten hertzogen von weitter anvodrung wegen vogthaberns auf sein unuberwintleich verdaerben und auf der sein menig getan schaeden geben muessen VC Vnngrisch gulden und dafuer ain zehennt verkaufft. Summa des ausgeben und ausstendten vogthaberns an allen habern, so den vogten geben ist worden, facit von bemelten V iaren 1 tausent XX mut XVI metzen vogthabern und darüber VC Vnngrisch gulden.

Beilage II. Uebersicht über die stiftlichen Untervögte. Vermerchkt des gotzhaws zu Goettweig vogt und ander, die vogtrecht auf des gotzhaus leutten und guettern vermainen ze haben, vogtrecht von den nemen und die leut darauf zu raiss steur und all ander vodrung als ir aigen erbholden prauchen und ausserhalb des gotzhaws, wie in das gevelt, nuetzen: Unser allergnedigister her der Roemisch kayser als lanndsfuersst und obrister vogther.
Die herschafft zu Gars ist vogt uber des gotzhaws leut und guetter zw Meirs und daselbs umb gesessen, die da vier vogt haben, die hernach benent werden und all jarlich von den vogtrecht innemen etc. Wolfganng Kadawer von der herschafft Egenwurgk uber des gotzhaws leut und gueter zw Muenichoffen, Frawndorff und daselbs umb.
Der von Maidburgk ist vogt uber des gotzhaws leut und guetter zw Ennchkennprun, Mulbach, Hoechenwart, Olbersdorff und daselbs umb. Der von Pfannbergk von der herschafft Raraw ist vogt uber ettleich des gotzhaws leut und guetter daselbs auf dem Vnngrischen und pey der Leitta glegen etc. Die von Waise uber etleich des gotzhaus leut aufm Ybsveld und Stransdorff gelegen. Die von Kuering über des gotzhaus leut und guetter zu Meirs, Napersdorff, Heczmansdorff und daselbs umb glegen etc. Her Steffan von Eytzing uber all des gotzhaus leut und guetter der herschafft Nider Raenna und Quotas. Her Thobias von Ror uber des gotzhaus leut und guetter zu Meirs. Die von Hochenberg uber des gotzhaws leut und guetter in der waldmarch zwischen Wilhalmspurgk und des Chawnperg und daselbs umb gelegen. Die von Trawn über des gotzhaus leut und gueter auf dem Trawnueld, die das gotzhaws nun von der krieg und verderben wegen seiner leut und gueter verkauft hat. Her Ott von Toppel uber des gotzhaws leut und gueeter zw.d Her Ambrosy von Toppel uber des gotzhaus leut und guetter zw.d Die Weitenmulner von der herschafft Lempach uber des gotzhaus leut und guetter in dem ambt zu Pirchach und aufm Tullnerveld gesessen. Hern Pemharts Floiten erben uber des gotzhaus leut und guetter zw Wissenndorff, Teuffental, Aindelslehen.e Jorig Sewsnegker uber des gotzhaus leut und gueter des ganczen ambts zu Markcharsdorff und daselbs umb.
Rueland Neidegker uber des gotzhaus leut und guetter pey Zaegking und daselbs umb glegen. Pfleger zum Rabennstain uber des gotzhaus leut und guetter daselbs etc. Die Klingen von Weissenburgk uber ettleich des gotzhaus leut und guetter daselbs.
Wolfganng Ruchkendorffer uber ettleich des gotzhaus leut und gueter in dem Haechkenntal etc. Jorg Ruchkendorffer anstat des von Walse über des gotzhaus leut und guetter zw Straunsdorff. Wolfgang Frodennacher anstat des Kienberger zw Walppersdorff uber des gotzhaws leut und guetter daselbs. Der Pierpawmer von Frawndorff uber etleich des gotzhaus leut und gueter daselbs. Jorig Wolfensrewetter uber etleich des gotzhaus leut und guetter pey Hinderperg oberhalb Raenna. Her Hanns Frodennacher veldrichter uber des gotzhaus leut und guetter zw Sittendorff und in dem veldgericht pey Krembs glegen.
So hat der von Plannkchenstain des gotzhaus gult des ambts im Offenpach, das im yczo von meniger unuberwintleicher verdaerben und enpfangen schaden wegen verchauft ist worden des LXIII. und LXIIII. iar alle jar LI lb. Vß. XXIIII d. ingenomen, facit die benanten zway iar IC und III lb. III ß. XVII d. und davon dem gotzhaus nichts gevallen noch auf sein menig dienmutig pitten raichen lassen. So ist e. k. g. unser frawn gotzhaus zu Goettweig von den fruechten, so in e. g. weingarten, so in das slusselambt zw Krembs gehorend, wachsen, iarlich schuldig fuer zehent ze geben ain fueder wein, das ist die nagstverganngen LVII., LVIII., LX., LXI., LXII., LXIII. und LXIIII. iar nicht geben worden, facit von den benanten syben iaren VII fueder wein.
Fußnoten: 1 nr. 1397, 1427.
2 Hiezu vermerkt das Zehentverpachtungsregister v. 1460 (Sign.: D, II, 14): Isto anno fuit magnus defectus tam in tritico quam in aaena, Windorf (= Haindorf), Mulbach dorfpaw,[?] Czennlaa, Ekenndorf und Passendurnpach, Ebersprvn, Radernbrvn, Rietental, Nydernduernpach, Munichhofen, Asperstorf, Strannsdorf, Heczmanstorf, Stinkchenprvn, Gneyssendorf.
3 Dasselbe vermerkt das Zehentverpachtungsregister (Sign.: D, II, 14) mit der Note, dass die Zehente dieses Jahr deshalb nicht verpachtet werden konnten.
4 Auch für das Jahr 1462 ist vermerkt, dass deshalb in Obernfuchaw, Krusteten und Hornpach keine Frucht geerntet wurde.

a Folgt getilgt: und darczue Gerhartten Robrur, der dem gotzhauss.
b Ergänzt.
c Folgt: und.
d Fehlt die Angabe des Ortes.
e Statt Aindliflehen.
Quelle Volltext: FUCHS, Göttweig II (=FRA II/52, Wien 1901) S. 652-666
Sprache: Deutsch
Standort: Stiftsarchiv Göttweig (http://www.stiftgoettweig.or.at)
Ausstellungsort: Göttweig
Anmerkungen: Da in dieser Eingabe auf nr. 1683 hingewiesen wird, so ist das Datum in obiger Weise festzustellen.
Quelle Regest: FUCHS, Göttweig II (=FRA II/52, Wien 1901) S. 652, Nr. 1684
Original: nein
Sonstiges: Copie in einem Rechnungsbuche (Sign.: A, XVIII, 6) f. 59 f.
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