Laieninitiative
ist ein Gruppe von Katholiken, welche über den zunehmenden Priestermangel und den insbesondere
im ländlichen
Raum
damit verbundenen Seelsorgenotstand in den Gemeinden sehr besorgt ist.
Die Kirchenleitung lässt
aber kein
Bemühen
erkennen, geeignete Abhilfe zu schaffen. Sie muss
offenbar dazu mit allen geeigneten Schritten gedrängt werden.
20. Jänner 2009 / Pressekonferenz Lebendige Kirche – vom Gestern zum Heute Mit einer prominent besetzten Pressekonferenz trat eine neue Initiative katholischer Laien an die Öffentlichkeit. Sie fordert entschiedene Maßnahmen gegen den Seelsorgenotstand, der durch den wachsenden Priestermangel entsteht. Sie kritisiert die Säumigkeit der Hierarchie und verlangt die Abschaffung des Pflichtzölibats. Die Ziele der Laieninitiative sind in einem ausführlichen Memorandum dargelegt. Die wegen Eheschließung aus dem Amt entfernten Priester sind zu reaktivieren, der Pflichtzölibat der Priester ist abzuschaffen, Frauen sollen zu Diakoninnen geweiht werden können, geeignete Personen sind für sakramentale Handlungen zu ermächtigen. Die Initiative, so Kohlmaier sucht nach konfliktfreien Lösungen, will aber eine Situation herbeiführen, „die von der Hierarchie nicht mehr übergangen werden kann.“ Die übrigen Podiumsredner schlossen sich diesen Forderungen ausdrücklich an. Das gemeinsame Motiv ist die Sorge um die Zukunft der Pfarrgemeinden, die durch den Priestermangel ihres Zentrums, der Eucharistiefeier, beraubt werden. Die Bischöfe reagieren darauf mit der Schaffung von großen „Pastoralräumen“ und weigern sich, die Ursachen des Problems anzugehen. Die Enttäuschung darüber brachte Mag. Hannes Mahler, stellvertretender Vorsitzender der Pfarrgemeinderats der Hinterbrühl bei Wien-Mödling, zum Ausdruck: Er nannte die ORF-Pressestunde mit Kardinal Schönborn vor Weihnachten ein „negatives Aha-Erlebnis“. Schönborn habe festgestellt, dass die Lehre der Kirche in diesen Fragen nicht zu diskutieren sei; das ist, so Mahler, „für engagierte Christinnen und Christen nicht verständlich und völlig realitätsfremd.“ „Nur wenige können sich unsere Heimat ohne die christlichen Pfarrgemeinden vorstellen,“ betonte Dr. Andreas Khol, „ihre Netz- und Hilfswerke, ihre Schulen und Sozialdienste, ihr Beitrag zum Schutz des Lebens und des Gemeinwohls sind unverzichtbar“, weil sie, wie Dr. Erhard Busek erläuterte, eine gesellschaftliche Struktur darstellen, die einen Halt für Menschen aller Generationen bedeutet“. Khol erinnerte daran, dass ein evangelischer Geistlicher mit Frau und Kindern katholischer Priester geworden sei; in England treffe das auf zahlreiche ehemals anglikanische Geistliche zu. Gleichzeitig werden katholische Priester ihres Amtes enthoben, wenn sie heiraten: „Da beginnt auch beim treuesten Gläubigen heute das Unverständnis.“ Unverständnis signalisierte auch Valentin Eisendle, Student der Religionswissen¬schaft: Er weiß, „dass viele junge Menschen mit manchen Ausprägungen der Kirche nichts mehr anfangen können“ und ist überzeugt, dass eine Änderung in der Zölibatsfrage und eine Verbesserung der kirchlichen Situation der Frauen „die katholische Kirche für junge Menschen wieder attraktiver machen“ würde. „Es ist gegenwärtig keine Strategie zu erkennen, wie die Kirche in Österreich ihr Überleben sichern will, “ kritisierte Busek. Er wünsche „eine andere Qualität der Diskussion und Antworten von der Hierarchie“, die Bischöfe müssten „endlich die Wirklichkeit wahrnehmen.“ Kohlmaier betonte, dass es heute nicht mehr wie in früheren Zeiten angehe, „ungebildeten und unmündigen Menschen“ vorzuschreiben, „was sie zu glauben und zu tun hätten“. Das Schicksal des Kirchenvolksbegehrens, dessen Forderungen seit zehn Jahren „strikt abgelehnt oder einfach ignoriert“ würden, werde die Laieninitiative nicht akzeptieren. Die aktiven Gläubigen hätten sehr wohl Möglichkeiten „auf Fehlentwicklungen wirksam zu reagieren“. Es gebe genug Berufungen zum Priesteramt, „aber sie werden nicht genützt“, sagte Khol, Österreich brauche „mehr Priester, weniger Heuchelei in den Pfarrhäusern!“ In der Diskussion betonten die Vertreter der Laieninitiative, dass sie sich keineswegs als Konkurrenz oder Alternative zu den bisherigen Reformbemühungen (Kirchen¬volksbegehren „Wir sind Kirche“, Pfarrer-Initiative) verstehen, sondern als Ergänzung und neuen Anlauf zu Lösung des dringendsten Notstands. Wenn genügend Unterschriften vorliegen, wird die die Laieninitiative ihre Forderungen den Bischöfen übergeben; es gehe um einen konstruktiven Dialog über änderbare kirchliche Ordnungsvorschriften, keineswegs um irgendwelche grundsätzliche Glaubensfragen. Dafür hat die Laienintiative bis jetzt noch ohne öffentliche Werbung schon knapp 700 Unterschriften gesammelt. Kontakt und Informationen: Für registrierte Journalisten: Website (Memorandum, Unterschriften): |
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