Nachtrag zum Eichenfest 2008

6. April 2015: Das seinerzeit (Eichenfest 2008) versprochene Schild findet nun seinen Platz am Baum - mit einer Gedenkminute zu Ehren der im Familien- und Freundeskreis Verstorbenen und zum Andenken an die Zeit der Pflanzung der Eiche. So einiges hat diese Eiche in den letzten 107 Jahren wohl erlebt ...

1908
-
2008

Die drei Jubiläums-Eichen

Es waren Schulkinder, die vor der ehemaligen Volkschule bei der Pfarrkirche in Patzmannsdorf am 10. Mai 1908 anlässlich des 60. Thronjubiläums von Kaiser Franz Joseph I. eine Kaisereiche pflanzten und es war der Onkel von Josef Bednar, der im selben Jahr zum selben Anlass im Alter von 17 Jahren zwei Eichen pflanzte. Eine im Unterort auf Nr. 133 und eine im Oberort auf Nr. 141. Unter der letztgenannten, der größten Stieleiche (Höhe: 25 m, Brusthöhenumfang: ca. 4 m), findet das erste Eichenfest einhundert Jahre nach der Pflanzung der Bäume statt.
Alle drei Eichen haben die Stürme des 20. Jahrhunderts überdauert und zeugen von ihrer ungebrochenen vitalen Kraft. Eichen sind tief im Grund verwurzelt und ihre Kronen greifen weit und hoch in den Raum. In den mächtigen Stämmen strömt frei wie kraftvoll die natürliche Energie zwischen Himmel und Erde. Sie werden damit zum Symbol für Ausgeglichenheit, Wahrheit und Lebenskraft in Gottes Natur.
Der Sinn des Eichenfestes ist einerseits das Andenken an Martin Bednar (*1891, +1960) hochzuhalten. Andererseits dient vielleicht das mit der Pflanzung der drei Eichen entstehende Bild für den Körper, die Seele und den Geist eines Ortes zukünftigen Generationen als Ausdruck für deren lebendigen, kraftvollen und achtsamen Umgang untereinander sowie mit der sie umgebenden Natur.

Text: Friedrich, 2008

 

Zum Andenken an das 100jährige Jubiläum der Pflanzung dieser Eiche aus Anlass des 60. Thronjubiläums von Kaiser Franz Joseph I. im Jahre 1908 durch Herrn Martin Bednar (*1891 / +1960)

Sonett

Der Ruf des Hähers

Josef Bednar zugeeignet

Durch abertausend grüne Buchten streicht
der Sommerwind, wühlt auf, lässt fallen, schwanken,
es rauscht, es tost ihr Blättermeer - ins Wanken
bringt sie wohl, tief verankert, nichts so leicht.

Ins Licht getaucht die Krone, in ihr ranken
auf kühnen Pfaden, furchtlos, unerreicht
in ihrer Weite, knorrig, Äste - weicht
der Raum dem Stamm, in den die Zeiten sanken.

Die Frucht, die einst aus einem Becher sprang,
entwuchs als Spross zum Eichendom. Das Bringen
von Fülle ist ihr tiefer Daseinsdrang.

Und Misteln mögen nisten, in sie dringen,
im Ruf des Hähers ihr Geheimnis klang:
Sie ruht in sich – sie lässt die Kräfte schwingen…

© Friedrich Kieteubl

Zum Eichenfest hierorts in Patzmannsdorf am 2. August 2008 -
Gott schütze diesen Ort und seine Bewohner!

 

>>>Eichenfest 2008
>>>Friedrich / Melos Merulae