Geschichte Patzmannsdorfs - vom Mittelalter bis gestern
Der Reben Hügel - voll von süßem Wein,
der Saaten Gold, erglüht im Sonnenglanze,
der Wiesen Blüh´n gleicht einem Blumenstrauß,
der dunkle Wald voll Jagdslust krönt das Ganze."
Mit dieser Hymne an Patzmannsdorf beginnt Jordan Kaj. Markus seine "Historische-topographische Schilderung" über unsere Heimat im Jahre 1874. Was die Entstehung dieses Ortes betrifft, so ist es bisher nicht gelungen sichere Anhaltspunkte für das zu finden, was an Vermutungen hierüber aufgestellt wurde.
Der Legende nach soll hier ein Ort, welcher "Absdorf" oder "Podorf" geheißen haben soll, gewesen sein. Diese Ortschaft soll zweimal ausgestorben und von einem ungarischen Edelmann Michael Pazman(n) neu begründet worden sein. Einen Edlen Michael Pazman(n) aus Ungarn hat es aber im Hochmittelalter nicht gegeben. Diese Legende ist offenbar durch eine Kontamination des mhd. PN Pazaman/Pezaman - Namengeber des Ortes - und dem aus der ungar. Gegenreformationsgeschichte bekannten Peter Pázmány (Erzbischof von Gran/Esztergom 1616-1637) entstanden.
Nach einer Inschriftstafel in der Pfarrkirche hat wohl Martin Pazman im Jahre 1150 die Kirche und Pfarre neu gegründet. |
Hier ein paar Jahreszahlen mit verlinkten Kurzberichten:
- 1150: Martin Pazman(n) hat die Kirche und Pfarre gestiftete.
In einem Bericht von Ferdinand Altmann ('Kulturnachrichten aus dem Weinviertel', Dezember 2012) über die "Alte Stadt Michael" und das Schloss "Michaelstätten" werden die alten Handelsrouten in dieser Gegend beschrieben, von denen auch eine durch Patzmannsdorf führte. Die "Klippenzugstraße", aus dem Waldviertel kommend, dürfte bei Michelstetten die "nördliche Hochstraße" gekreuzt haben, welche bei Pulkau das Weinviertel erreicht hatte und über Seefeld/Groß-Kadolz, Mailberg (seit 1128 Hospital der Johanniter), Patzmannsdorf und dem Oberleiser Berg in die "Alte Stadt Michael" führte. Die Kirche in Patzmannsdorf wird in diesem Bericht als "Burgkirchenanlage" beschrieben. - 1168: ein Wirnt de Pacemannesdorf wird im Gefolge der Hochfreien von Asparn genannt
- um 1180: Wirnt de Pacemannesdorf wird als Zeuge einer Schenkung genannt.
- 1232 bezeugt Chunradus de Patzmannsdorf eine Urkunde (7. Juni 1232)
- 1250 macht Wolfgang von Patzmannsdorf eine Schenkung an Mailberg
- 1267 Adelheid von Brunn schenkt der Kirche zu Pazmansdorf ein Lehen zu Neusiedel.
- 1268 Die Erben der Frau Alhaid von Patzmannsdorf bestätigen die von derselben der Abbtei heiligen Kreuz gemachte Schenkung von drei Mansen zu Ezleinsdorf.
- 1276 schenkt Alheidis von Prunne ein Lehen an die Martinskirche zu Patzmannsdorf, wo ihr Sohn Otto von Prunne begraben liegt.
- 1278: A pannonhalmi konvent bizonyítja, hogy pázmándi Isou és fiai szőlejüket Márk ispánnak, Bonifác apát tisztjének eladták ....
- 1280: Ein Eintrag in der Komenda Mailberg ...
- 1289: Kurze Geschichte der Zeit, 13. Oktober 1289: Welez von Patzmannsdorf war Zeuge einer Schenkung ...
- 1290: Ein Eintrag in der Komenda Mailberg ...
- 1291: Ein Eintrag in der Komenda Mailberg ...
- 1291: Noch ein Eintrag aus diesem Jahre in der Komenda Mailberg ...
- 1294: Konrad Schalhas und Friedrich von Patzmanstorf und auch Heinrich von Gawatsh machen Geschichte ...
- 1309 wird wieder von einem Kauf berichtet ..
- 1314: Auch in Patzenthal tut sich etwas - Heinrich von Hausbach beurkundet den Verkauf seines Lehens zu Patzenthal ...
- 1317: Chunrat Patzmanstorfer wird in einer Schenkung genannt ...
- 1322 findet sich auch ein Eintrag von Patzenthal in der Komenda Mailberg ...
- 1323: Heinrich von Brunn verkauft seinen Besitz in Patzmannsdorf, das spätere "Amt".
- 1325: Meinhart von Wirmla und Chunigund seine Hausfrau verkaufen dem Frauen Kloster zu Tulln ...
- 1327: Ein Eintrag in der Komenda Mailberg ...
- 1328: Ein Eintrag in der Komenda Mailberg ...
- 1336: Her Seybot von Paczmanstorf...
- 1337: Propst Rudwein's Schiedsspruch über Konrad's des Siebenhosen Nachlass ...
- 1341: Seybot von Paczmanstorf wird wieder genannt ...
- 1350 findet sich auch wieder ein Eintrag von Patzenthal in der Komenda Mailberg ...
- 1351: A pannonhalmi apátság a győri káptalan előtt a zálogos Pázmánt királyi rendeletre visszabocsátja...
- 1383: Patzmannsdorf kommt von den Maissauern an die Liechtenstein
- 1388: Heinrich von Hausbach beurkundet den Verkauf seines Lehens zu Patzenthal...
- 1395: Kurze Geschichte der Zeit, 13. Oktober 1395: Hanns der Duerr von Paczmansdorff und Ursel verkaufen ...
- 1396: Jorg von Pottendorf verkauft sein "freies Eigen" Patzmannsdorf an Gamareth Fronauer, der bereits das "Amt" besaß.
- 1397: Pfarrer Thomas von Patzmandorf ...
- 1398: Pfarrer Taman zu Paczmansdoerf ...
- 1431: Niclas Pazman, Pfarrer von St. Ulrich ...
- 1431: Martinus Vdalrici von Paczmanstorff, Pfarrer an der Pfarrkirche zum heil. Andreas in Hainfeld ...
- 1465: Abt Martin von Göttweig erstattet Kaiser Friedrich III. Bericht über die trostlose wirtschaftliche Lage des Stiftes und beweist ihm die Unmöglichkeit, den verlangten Vogthafer zu liefern ...
- 1500: A gyõri a pannonhalmi apátsághoz tartozó pázmáni Szent Imre egyház területén ...
- 1511: Ferenc, pápoci prépost panaszt emelt a királynál, hogy Korchy Benedek, Máté apátnak s konventjének pannonhalmi várgondnoka (provisor) megverte három pázmándi jobbágyát ...
- 1518: Stephano de Pazman, et Petro Alfewldy de Felpecz Iauriensis et Wesprimiensis respective ...
Die Fronauer, eines der reichsten Rittergeschlechter Niederösterreichs, waren im 14. und 15. Jahrhundert die Herrschaftsinhaber. Sie verliehen der Gemeinde Pazmansdorf das sogenannte "Pantaiding" (gewaltiges Gericht - eine schriftliche Festlegung aller amtlichen Vorschriften), wonach diese jährlich drei Pantaiding und Nachtaiding abzuhalten hatten, und zwar "zu sand jöringstag, zu sand michelstag und zu der lichtmeß". Es musste 14 Tage vorher den Einwohnern verkündet werden und es hatte jeder sesshafte Mann zu erscheinen. Vor- und Beisitzer waren der Richter mit den Geschworenen und der Amtmann des Grundherrn. Das Pantaiding fand auf dem "Platz zu Beginn des unteren Ortes" (dort wo heute die Dreifaltigkeitssäule steht) statt. Dort befanden sich einst der Arrest und der Pranger, wo auch die "peinliche Gerichtsbarkeit" ausgeübt wurde. Dieser Platz führte bis zum Beginn des 19. Jhs. noch den Namen "Folter."
Ein Beispiel bzw. die Mitschrift zu dieser "Gerechtigkeit" - Vermerkcht aigens gerechtigkait zu Patzmansdorf (Ende des 15. Jhs. oder Anfang des 16. Jhs.): Item herr richter, welt ir horen des edlen vesten herren Gamarett von Frannaw aigens gerechtigkait zu Patzmansdorff? Quelle & Hinweis: Fasc. "Panthaidingen und Rüegbüchel" (Nr. 17.753), Gustav Winter (Hg.), Niederösterreichische Weistümer. Teil 2: Die Viertel ob und unter dem Mannhartsberg (Österreichische Weistümer 8). Wien-Leipzig 1896, S.194-199 , Nr. 32 (Edition). |
Aus diesem Pantaiding erfahren wir auch, welche Gewerbe zu jener Zeit in Pazmansdorf betrieben wurden: es gab den "Leithauser" ( Leigeber), "Badhauser" (Bader), "Schneiderhauser", "Schusterhauser", "Schmiedhauser" und den "Weberhauser".
Herrschaftsbesitzer in Patzmannsdorf:
- 1543: Wolf Lamberger (Ehemann von Margarethe von Fronau),
Tochter Ursula verkauft an Wolf Christoph von Enzersdorf im langen Thale, dessen Tochter ehelicht Freiherr Jakob Franz von Herberstein - 1613: deren Sohn verkauft an Amanda von Gera
- 1644: dessen Tochter Johanna Engelburg verehel. Hohenfeld verkauft an Job Hartmann von Welz (hatte auch das "Amt" inne)
Die Herrschaftsverwalter überwachten durch Beamte die Eintreibung der Steuern, die Ableistung des Robots und verwalteten die Vermögen der Waisen und die Kirchenkasse. Somit waren sie auch verantwortlich für die Erhaltung der Pfarrkirche und der Schule mit den Lehrern sowie der Fürsorge für die Armen. In dieser Zeit hatten die einzelnen Häuser des Ortes auch bestimmte Namen: Ganz-, Halb-, Viertel-, Dreiviertel-, Achtellehenhaus (Lehen = "das Verliehene", beschreibt ein Gut- oder Nutzungsrecht), Herberghaus, Dreirobothaus, Kleinhaus, Hauerhaus, Halterhaus ("Hirtenhaus"), Schutzhäuschen, Findelhaus (für Waisenkinder und Kinder aus ärmlichen Verhältnissen) und Isolierhaus (für Quarantäne bei Epidemien).
Die Pfarrmatriken reichen nur bis 1649 zurück, und es liegt die Vermutung nahe, dass während des 30-jährigen Krieges, vielleicht als der Schwedengeneral Torstensohn 1645 diese Gegend mit seinem Kriegsvolke überzog, die früheren Urkunden zu Grunde gingen. Möglicherweise ist in diesen Kriegszeiten die alte Kirche zerstört oder schon früher abgetragen worden.
1697 wurde der Kupferstich vom Tiroler Geistlichen Georg Matthaeus Vischer fertig, der das heutige Niederösterreich mit vielen Orten zeigt, die heute noch unter anderem Namen existieren oder Teile Wiens geworden sind. Patzmansdorff ist hier auch zu finden:
Vischer, Georg Matthäus: Archiducatus Austriae inferioris geographica et noviter emendata accuratissima descriptio; Wien, 1697 (Erstausgabe 1670 gestochen von Melchior Küsell); Kupferstich im Maßstab von ca. 1:144.000; Stecher: Jakob Hoffmann und Jakob Hermundt; Gesamtgröße der Karte ca. 180 x 150 cm (20 Blatt à 44 x 30 cm); Signatur NÖLB AV 227/1697 Zum Inhalt der Karte: Auf Blatt 1 ist die Wiener Hofburg mit Porträts von Kaiser Leopold I. und seiner Gattin Eleonore sowie den beiden späteren Kaisern Joseph I. und Karl VI. zu sehen; Blatt 4 zeigt in einer Vignette eine perspektivische Darstellung des Donauverlaufes; Blatt 13 zeigt eine Wappendarstellung; Blatt 14 zeigt Vischer mit seinem Gehilfen bei Vermessungsarbeiten - die Pistolen in den Satteltaschen der Pferde unterstreichen die Gefährlichkeit der Geländearbeiten. Punktierte Linien auf der gesamten Karte zeigen die Viertelsgrenzen an. Zum Hintergrund des Werkes: Georg Matthäus Vischer, geboren 1628 in Wenns (Tirol), gestorben 1696 in Linz, war Geistlicher (1666-1668 Pfarrer in Leonstein) und freischaffender Kartograph und Topograph. Nachdem er 1667 von den oberösterreichischen Ständen den Auftrag für eine Landesaufnahme erhalten und 1669 mit "Archiducatus Austriae superioris geographica descriptio" (gestochen vom Augsburger Melchior Küsell) erfolgreich abgeschlossen hatte, erhielt er am 12. April 1669 auch von den niederösterreichischen Ständen den Auftrag für eine Karte für ein Honorar von 3.600 Gulden, die bereits 1670, ebenfalls von Melchior Küsell gestochen, erschien. 1678 folgte schließlich noch eine Karte der Steiermark. Nebenprodukt der Bereisung des Landes waren Zeichnungen von Orten und Gebäuden, die sich als Kupferstiche unter der Bezeichnung "Topographie" (1672 Topographie von Niederösterreich, 1674 Topographie von Oberösterreich) eigens verkaufen ließen. 1697, ein Jahr nach Vischers Tod, erschien die vorliegende zweite Ausgabe der Niederösterreichkarte unter Verwendung der Original-Kupferplatten, wobei der Name von Melchior Küsell durch die Namen Jakob Hoffmann und Jakob Hermundt ersetzt wurde. Die NÖ Landesbibliothek besitzt übrigens nahezu alle Kupferplatten Vischers, die Niederösterreich betreffen. |
Nach den Fronauern sind die Besitzverhältnisse etwas verworren, bis im 18. Jahrhundert die Sinzendorfer als Inhaber auftreten. |
- 1715 beschwerten sich die Patzenthaler über den Pfarrvikar zu "Eckhendorf", sie wünschten die Umpfarrung nach Patzmannsdorf. Im Zuge der theresianisch-josephinischen Reformen schied
- 1760 Patzenthal aus dem Verband der Pfarre Eggendorf aus und wurde der Pfarre Patzmannsdorf zugewiesen
- 1752 erhält die Pfarre einen KELCH vom Wiener Goldschmied Josef Moser (1715-1801) von einem edlen Spender. Der Kelch ist nicht mehr in Verwendung.
Beschreibung: Fuß mit leicht geschweiftem Umriss und glattem, profiliertem Stehrand. Die mit Rocaillemotiven (muschelförmige Dekorationselemente aus dem Rokoko) überzogene Fußwölbung zeigt in der Vorderseite eine Ovalkartusche mit eingesetztem Emailmedaillon, das wiederum mit weißen Glassteinen eingefasst ist. Das Medaillon zeigt das Doppelwappen der Sinzendorf und Harrach. Auf der Bandschleife unterhalb der Wappenkartusche sind die Namen „WENCESLAUS“ und „MARIA ANNA“ eingraviert. |
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Oben entspringt aus der Wappenkartusche ein Ast, der sich nach beiden Seiten verzweigt und mit Laubwerk sowie mit flachen, apfelähnlichen Früchten versehen ist. Darauf sind die Namen der drei Kinder eingraviert: „PROSPER“ „CAROLUS“ und „PHILIPPINA“. Der deutlich abgesetzte Schaftmodus ist in Vasenform mit einfachen Rocailledekor ausgeführt. Der Kuppakorb zeigt große und kleine Rocaillekartuschen, wobei die drei größeren mit ovalen, in weißen Glassteinrahmen gefassten Eimails gefüllt sind. Auf den Emails sind die Unterweisung Mariens durch die Mutter Anna, der hl. Leopold Kreuzigung Christi dargestellt. |
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Zu Josef Moser: Das Zeitalter Kaiserin Maria Theresias (reg. 1740 - 1780) bot den Künstlern, die mit der Ausstattung von Gotteshäusern beschäftigten waren, ein reiches Betätigungsfeld. Besonders oft bediente sich die Kaiserin dabei der Kunstfertigkeit des Wiener Goldschmieds Joseph Moser. Seine Tätigkeit für Hof, Adel und Klerus läßt sich an Hand einer großen Zahl an Arbeiten über vierzig Jahre lang verfolgen. Er verstand es, immer wieder auch die aktuelle Mode aufzugreifen. So zeigen seine Arbeiten die Entwicklung von der Formen- und Dekorsprache des Spätbarock über das Rokoko bis hin zum sogenannten "josephinischen" Klassizismus. |
- 1765 verlangte der Eggendorfer Pfarrer vergeblich die Einverleibung der "öden Kirche" als Äquivalent für die Umpfarrung von Patzenthal aus Eggendorf nach Patzmannsdorf im Jahre 1760 (>1832)
- 1816 und 1819: der obere Ort brennt fast vollständig nieder
- 1822: Online Katasterplan der Gemeinde Patzmannsdorf, Bezirk Stronsdorf. (Crossboarderarchives SK-AT )
- 1832 berichtet der Dechant von Gaubitsch an das Ordinariat, dass "im Wald nächst Enzersdorf, Kammersdorf und Patzmannsdorf sich ein Jägerhaus befinde, dessen Bewohner keiner Pfarre angehören". Im gleichen Jahr wurde dann doch noch das Forsthaus Ödenkirchen der Pfarre Enzerdorf im Thale zugewiesen.
- 1841: der untere Ort fällt einer Feuersbrunst zum Opfer
- 1845: die Häuserreihe Richtung Patzenthal wird ein Raub der Flammen
- 1861: schwere Stürme richten großen Verheerungen an: Dächer wurden abgedeckt, die Ernte zerstört und die 200-jährige Linde vor dem Schulgebäude entwurzelt.
- 1866:das "Unglücksjahr der Pazmansdorfer Gemeinde": zahlreiche Kinder starben aufgrund der "häutigen Bräune","der Morgen des 23. Mai ließ an den Eisdecken der Gewässer ahnen, was der gewaltige Frost in den Gärten und Feldern angerichtet hatte; der Wein, Getreide, Obst und Gemüse waren total erfroren. Vom Norden her kamen 15 000 preussische Soldaten, die in der näheren Umgebung ihr Lager errichteten und somit auch die Lebensmittel requidierten. Die komplette Gegend war drei Wochen von Wien und der Welt abgeschnitten. Als die Preussen abgezogen waren, kam die Cholera, welcher 15 % der Ortsbevölkerung zum Opfer fiel.
- 1887:Vorkonzession "für den eventuellen Bau einer Localbahn (Dampftramway) von Stronsdorf nach Oberhollabrunn" mit der projektierten Linienführung über Patzmannsdorf, Kammersdorf, Nappersdorf, Kleinstetteldorf zur Nordwest Bahnstation Oberhollabrunn.
- 1914 - 1918: der erste Weltkrieg fordert 23 Todesopfer aus Patzmannsdorf
- 1920 - 1922: Elektrifizierung der Ortschaft
- 1939 - 1945: 34 Patzmannsdorfer fallen im zweiten Weltkrieg.
Im April 1945 zog ein Großteil der Ortsbevölkerung in die Keller in der Trift und am Schloßberg um sich dort vor den Kriegswirren zu schützen. Hier eine stark gekürzte Fassung des Berichtes des Ortspfarrers:
"Kühe und Rinder müssen in Kammersdorf abgegeben werden, fast alle Häuser werden geplündert, im kleinen Keller im Pfarrhof wird ein Gefechtsstand eingerichtet, auf der Pfarrwiese wird eine Autotankstelle errichtet, während der ganzen Nacht hört man das Donnergrollen der Geschütze. Am 21. 4. ziehen die letzten Dorfbewohner in die Keller, im Pfarrhofkeller finden 40 Leute Zuflucht. Patzenthal fällt am Morgen des 22. 4. in russische Hand, auf dem Kirchturm wird ein Beobachtungsposten aufgestellt, durch die Kampfhandlungen bricht die Stromversorgung zusammen, immer mehr Häuser gehen in Trümmer, die Soldaten schlachten Hasen, Hühner, Schweine und Gänse, einige Bewohner sterben durch Granatsplitter oder werden verletzt. Täglich wird im Pfarrkeller die Hl. Messe gelesen, der Pfarrhof wird schwer getroffen, die Kirche wird zweimal getroffen, sinnlose Verwüstungen durch deutsche Soldaten, viele Tiere in den leerstehenden Bauernhäusern reißen sich los oder verhungern, sämtliche Brücken über den Ortsbach werden am 24. 4. gesprengt, in fast jeder Hauseinfahrt steht ein Panzer, Häuser werden in Brand geschossen, die Stimmung wird von Tag zu Tag gedrückter, der Aufenthalt in den Kellern wird vor allem für die Kinder fast unerträglich. Kochen ist unmöglich, da die Russen bei aufsteigendem Rauch sofort das Feuer eröffnen. Am 4. 5. befinden sich im Pfarrkeller mittlerweile 70 Leute - unerträglich heiß, stickige Luft ..." |
- 1958: Schottern der Straßen
- 1966, 11. November: Kommassierung (nach 3 jähriger Arbeit bzw. Vorbereitung)
"Die Kommassierung (Grundstückszusammenlegung) ist eine der wichtigsten Maßnahmen zur Verbesserung der Agrarstruktur. Durch die Zusammenfassung des Splitterbesitzes werden größere Nutzflächen geschaffen - eine Voraussetzung für einen rationellen Maschineneinsatz. Diese Nutzflächen werden vermessen und vermarktet und durch dauerhafte Wege erschlossen. Darüber hinaus sind oft umfangreiche Entwässerungsmaßnahmen durchzuführen." - In diesem Zuge vielen viele Flächen der Drainagierung zum Opfer, also der Trockenlegung der Feuchtbiotope (teilw. sogar mit öffentlichen Mitteln gefördert), wo man wertvolle Lebensräume für (bedrohte) Pflanzen und Tiere und biogenetische Reserven zerstörte ...
- vor 1970: Ringwasserleitung verlegt
- 1969 - 1970: Asphaltierung der Ortsstraßen
- 1971: Bürgermeister der Gemeinde Patzmannsdorf bis 1971
1635, 1636 |
HOLZINGER Hans PERNOLT Wolf STAINDL Jacob ZANCKL Michael FIERING Matthias GERING Hannß FRAß Paul GERING Hannß FRAß Paul GERING Hannß OCHß Ambros HUEBMER Matthias PAUERNFEINDT Christoph ZOBL Elias ?? GAß Andreas TSCHINCKH Andreas ZOBL Matthias RIENER Andreas BAUMGARTNER Mathias HASLINGER Johann ?? KOHLHEIMER Josef KINDLER Andreas 1) HASLINGER Josef 2) KOHLHEIMER Josef 3) SCHUSTER Franz, Nr. 70 ? 4) STEININGER Johann, Nr. 61 5) GUGL Franz, Nr. 33 (am Foto!) HOLZER Michael, Nr. 73 HASLINGER Michael, Nr. 59 PAMPERL Alois, Nr. 79 BACHMAYER Julius, Nr. 39 SUMMERAUER Franz, Nr. 83 REIDINGER Johann, Nr. 99 GUGL Leopold, Nr. 33 BEDNAR Franz, Nr. 141 GEHRING Josef, Nr. 54 BÖCK Johann, Nr. 44 FORSTNER Leopold, Nr. 84 |
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Bürgermeister Bezirk Mistelbach 1902 |
1) | Gem. Hasenwasser, Patzenthal und Patzmannsdorf: 1139 Einw., 3790 Joch |
2) | Gem. Hasenwasser und Patzmannsdorf: 707 Einw., 1895 Joch |
3) | Gem. Hasenwasser und Patzmannsdorf: 707 Einw., 17.26 km² |
4) | Gem. Hasenwasser und Patzmannsdorf: 717 Einw., 17.26 km² |
5) | Gem. Hasenwasser und Patzmannsdorf: 717 Einw., 16.57 km² |
- 1978: Schloßberg-Keller and die Ringwasserleitung angeschlossen
- 19xx: Trift-Keller and die Ringwasserleitung angeschlossen
- 19xx: Neue Siedlung (Gehnen) für Bauplätze kommassiert
- 2003: Pfarrsiedlung für Bauplätze kommassiert
- 2003: ADSL-Verfügbarkeit im Amt Stronsdorf (Breitbandinternet)
- 2004: Anfang des Jahres richten schwere Stürme (100km/h) viele Schäden an Dächern und Mauern an. Die große Fichte gegenüber dem Haus Nr 83. wurde durch den Sturm entwurzelt. Einen halben Meter hohe Erdverwehungen im oberen Ort und in den umliegenden Gräben (Schloßberg, Urban, ...) mußten entfernt werden. Bis ins letzte Kastl in der Küche war die Erde vorgedrungen!
- 2005: Die Kanalbauarbeiten (Kanal, Strom, Gas) begannen ...
- 2006: Die Kanalbauarbeiten erreichten den Höhepunkt und konnten zum Großteil noch vor Weihnachten abgeschlossen werden (Straßen und Gehsteige neu asphaltiert, ... ).
- 2008: Am 1. März dieses Jahres richten orkanartige Stürme ("Sturm Emma") weit über 100km/h viele Schäden an Dächern und Mauern an. Manche Dächer wurden komplett zerstört - ein Stadl wurde dem Boden gleich gemacht ....
- 2009: Jahrgangstreffen der Jahrgänge 1939 bis 1942 der Schüler/innen der Schule in Patzmannsdorf ...
- 2010: 1959 / 2010 - 51 Jahre Jugendkreuz - Jubiläumsfeier ...
- 2011: Einer der letzten Schüttkästen für Getreide in der ursprünglichen „Quaderstock-Lehmbauweise“ hat die großen Luftfeuchtigkeits- und Temperaturschwankungen der letzten Wochen und Monate nicht mehr ausgehalten ...
- 2012: Jahrgangstreffen der Jahrgänge 1943 bis 1953 der Schüler/innen der Schule in Patzmannsdorf ...
- 2012: Der neue Spielplatz sorgt für viel Freude bei den Kindern und für die Jugend wird begonnen, ein Jugendzentrum zu bauen. Dazu wird die alte Schrotmühle umgebaut.